Wie führt man Kinder zu einem gesunden Lebensstil?

Schon in jungen Jahren werden die Grundlagen für eine gesunde Lebensweise gesetzt. Viele Eltern wünschen sich nur das Beste für ihre Kinder, damit sie zu gesunden und glücklichen Erwachsenen heranreifen. Für die physische und psychische Gesundheit der Kinder sind eine ausgewogene Ernährung und tägliche Bewegung wichtige Bestandteile, die immer gefördert werden sollten.

Ernährungsgewohnheiten im Kindesalter prägen

Wer kennt sie nicht mehr – die Gerichte aus der Kindheit, die bis heute ein warmes Gefühl von Geborgenheit vermitteln? Doch wer glaubt, das liegt allein an der Kochkunst der Eltern oder Großeltern liegt nicht ganz richtig. Was uns bis heute glücklich macht, ist die Geborgenheit und die Fürsorge, die in den Gerichten mitschwingt, die extra für uns gemacht wurden.

In der heutigen Zeit haben viele Kinder mit Übergewicht zu kämpfen. Leider verwachsen sich diese Pfunde nur selten mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter. Umso wichtiger ist es, dass Fürsorge auch bedeutet, Kindern einen gesunden Umgang mit Nahrung zu vermitteln.

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Eltern sollten das gemeinsame Kochen mit den Kindern deswegen nach Möglichkeit in den Alltag einbauen, denn dabei ist viel Raum, um auszuprobieren und zu lernen. Dabei können neue Lebensmittel probiert werden, die sicherlich nicht immer beim ersten Mal schmecken werden. Trotzdem ist es wichtig, die Sinne schon im frühen Kindesalter zu schärfen und die Neugier auf Neues zu wecken.

Ernährung für Kinder attraktiv zu machen, ist zum Glück leichter als viele Erwachsene denken: Je nach Alter können auch die Kleinen schon beim Kochen mitmachen. Dabei lernen sie nebenbei, die Nahrungsmittel zu verarbeiten. Schon Kindergartenkinder können unter Aufsicht weiches Gemüse schneiden oder beim Kartoffelschälen helfen. Natürlich sind sie noch keine richtige Hilfe in der Küche, es ist aber trotzdem wichtig, sich Zeit zum gemeinsamen Kochen zu nehmen. Mit steigendem Alter können Kinder immer mehr Aufgaben selbstständig übernehmen. Auch Inhalte, wie die Nährstoffe oder die Herkunft von Lebensmitteln, können dabei spielend vermittelt werden. Beim Ausprobieren sind diese Grundlagen viel interessanter, als in Büchern oder im Unterreicht.

Auch der Umgang mit ungesunden Lebensmitteln kann auf diese Weise geschult werden. Für die Gesundheit der Kinder ist es keineswegs schädlich, ab und zu Pommes Frites oder Tiefkühlpizza zu essen. Eltern sollten ihren Kindern aber verdeutlichen, warum solche Lebensmittel die Ausnahme sind. Ein bewusster Umgang mit der eigenen Ernährung bedeutet so auch, Ausnahmen zu machen. Fordern die Kleinen sehr häufig ihre ungesunden Lieblingsspeisen ein, können Eltern gemeinsam mit ihnen gesunde Alternativen nachkochen: Statt Pommes Frites gibt es dann Kartoffelecken aus dem Backofen. Auch eine Pizza kann schnell selbst belegt werden. Das macht fast jedem Kind Spaß.

Die Kochzeit sollte von Eltern nicht als Haushaltszeit begriffen werden – das Kochen und Essen mit der ganzen Familie ist wertvolle Quality Time, die den Zusammenhalt stärkt und Erlebnisse schafft. Ernährung für Kinder ist somit ein Thema, das die ganze Familie betrifft.

Herausforderungen des Alltags meistern

Gerade durch den vermehrten Medienkonsum sind Kinder vielen Eindrücken ausgesetzt, die nur schwer verarbeitet werden können. Das betrifft auch Werbung für Genussmittel, die von Kindern und Jugendlichen nicht immer eingeordnet werden kann. Eltern und andere Erwachsene im Umfeld sollten den Medienkonsum von Kindern begleiten und auf diese Eindrücke eingehen. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit Werbeangeboten, die gerade auf Internetplattformen ständig präsent sind.

Viele Eltern bemerken in den ersten Schuljahren, dass ihre Kinder angespannt sind. Auch in ihrer Freizeit fällt die Entspannung schwer, wenn viel Zeit mit digitalen Medien oder vor dem Fernseher verbracht wird. Für berufstätige Eltern kann es aber schwierig sein, hier andere Angebote zu schaffen, da nach der Arbeit neben der Kinderbetreuung auch der Haushalt erledigt werden muss. Trotzdem sollten sich Eltern mit ihren Kindern Auszeiten vom Alltag nehmen.

Wer in jungen Jahren lernt, sich in sich zurückzuziehen, wird diese Techniken auch im späteren Berufsleben anwenden können. Achtsamkeit und Entspannungstechniken sind in jedem Alter wirksam und können schon mit den Kleinsten durchgeführt werden. Davon profitieren sowohl die Eltern, als auch die Kinder, die die tägliche Auszeit bald selbst einfordern werden. In welcher Form das geschieht, ist Geschmackssache: Entspannungstechniken können aus Yoga, Feldenkraistraining oder einer Traumreise bestehen. Hauptsache alle fühlen sich wohl und haben Zeit, sich in ihr Inneres zurückzuziehen. Sogar Kinder, die als hyperaktiv oder hypersensibel beschrieben werden, können in diesen Momenten häufig zur Ruhe kommen.

Bewegung für Kinder attraktiv machen

Ein weit verbreitetes Vorurteil ist, dass Landkinder sich mehr bewegen als Kinder in Städten. Insgesamt besteht bei fast allen Kindern heute ein Mangel an Bewegung, der sich nicht nur in Koordinations- und Konzentrationsschwierigkeiten äußern kann. Auch Übergewicht wird durch fehlende Bewegung begünstigt und nimmt Kindern den Spaß daran, an Spielen mit ihren Altersgenossen teilzunehmen.

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Kindergesundheitstrainer setzen an diesem Punkt an und motivieren Kinder über spielerische, musikalische und tänzerische Anreize zur gemeinsamen Bewegung. Dabei sind keine Hochleistungen gefragt. Stattdessen steht im Mittelpunkt, den eigenen Körper zu erfahren und seine Fähigkeiten zu erproben. Der Diplomlehrgang Kindergesundheitstrainer beinhaltet eine Vielzahl von Bewegungsspielen, die mit Kindern aller Altersstufen durchgeführt werden können. Kindergesundheitstrainer unterstützen Kinder und ihre Eltern dabei, einen bewussten Umgang mit ihrem Körper zu erlernen. Eingeschlichene Gewohnheiten können innerhalb der Familie oft kaum ohne fremde Hilfe aufgelöst werden.

Das Thema Bewegung von Kindern ist deswegen so wichtig, da es viel mehr als Sport und körperliche Leistungsfähigkeit beinhaltet. Durch das Einüben von Bewegungsabläufen wird die Motorik angeregt – Entwicklungsschritte im Gehirn stehen immer im Zusammenhang mit körperlichen Erfahrungen. Vor allem aktiven Kindern fällt es leichter, durch Bewegungsabläufe zu lernen. Sie haben oft Schwierigkeiten mit dem „sitzenden Lernen“ in der Schule.

Eine Teilnahme an einem Kurs kann dabei helfen, gemeinsam Zugänge zu Bewegungsarten und neuen Ernährungsgewohnheiten zu finden. Die Teilnahme an einem Training sollte deswegen als Chance begriffen werden, alte Verhaltensweisen zu überdenken. Vor allem Kinder, die durch ihr Verhalten auffallen, entwickeln sich durch Bewegungsspiele meist schnell weiter. Doch auch die anderen Familienmitglieder können neue Herangehensweisen an die familiären Beziehungen entdecken.

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