Keine Chance für Einbrecher

Einbrecher haben eines gemeinsam: Sie wollen nicht erwischt werden. Wird ein Gebäude durch moderne Sicherheitstechnik geschützt, hat das auf viele Täter bereits eine abschreckende Wirkung. Aber nicht immer reicht das aus! Vor allem Profibanden steigen trotz Alarmanlagen in Gebäude ein – und können innerhalb kurzer Zeit großen Schaden anrichten.

Um sich davor optimal zu schützen, braucht man professionelle Hilfe. Und hier kommt der Lehrgang „Alarmanlagen – Sicherheitstechnisches Fachwissen zur Errichtung“ ins Spiel. Er ist die ideale Weiterbildung für Elektrotechniker, die am neuesten Stand sein wollen, sowie für alle, die sich für dieses Thema interessieren und über ein gewisses Fachwissen verfügen. Ob Zutrittskontrollanlagen, Brandmeldetechnik, Videoübertragung oder Alarmorganisation: Dieser Kurs bringt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den neuesten Stand der Technik!

Noch dazu gilt der Abschluss dieses Lehrgangs als gesetzliche Voraussetzung für Elektrotechniker, um die Befähigung zur Errichtung von Alarmanlagen zu erlangen. Denn das Gewerbe für die Errichtung von Alarmanlagen ist in Österreich ein bewilligungspflichtiges und „sensibles“ Gewerbe. Das bedeutet, nur Personen mit nachgewiesenem bestem Leumund und mit entsprechender Ausbildung dürfen Alarmanlagen installieren.

Wer den Kurs erfolgreich abgeschlossen hat, kann also bei der zuständigen Gewerbebehörde Gewerbeberechtigung im Bereich der Alarmanlageninstallation beantragen – oder seine bisherige Gewerbeberechtigung erweitern. Über die Erteilung eines individuellen Befähigungszugangs entscheidet die Bezirkshauptmannschaft.

Kursleiter Siegfried Ruhri im Interview

Was lernt man in dem Lehrgang?

Alles, was man über moderne Sicherheitstechnik wissen muss. Wir geben einen Überblick über die neueste Technik – von Videotechnik über Zutrittskontroll- und Alarmanlagen bis hin zur Brandmeldetechnik. Das Ziel ist es, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach dem Besuch dieses Lehrgangs wissen, welche Sicherheitstechnik für den jeweiligen Kunden geeignet ist. Die Bandbreite geht dabei von der Planung über die Installation bis hin zu versicherungstechnischen Fragen, die geklärt werden.

 

Welche Themen stehen dabei im Mittelpunkt?

  • Alarmorganisation und Einsatztechnik
  • Übertragungstechnik und Endgeräte
  • Videotechnik
  • Zutrittskontrollanlagen
  • Alarmanlagen
  • Brandmeldetechnik
  • Versicherungstechnisches Fachwissen

Wie läuft der Lehrgang ab?

Er ist sehr praxisorientiert aufgebaut. Wir haben einen Theorieteil, der mit Übungen kombiniert wird. Dazu kommen Projektierungsarbeiten, in denen die Kursbesucher konkrete Projekte ausarbeiten. Eine Aufgabenstellung kann beispielsweise sein, dass für einen Juwelier eine Anlage nach vorgegebenen Richtlinien zu planen ist. Bei der Prüfung steht auch das Praxiswissen im Vordergrund.

Für wen ist dieser Lehrgang geeignet?

Der Lehrgang „Alarmanlagen – Sicherheitstechnisches Fachwissen zur Errichtung“ richtet sich speziell an Elektrotechniker, die künftig (auch) im Bereich der Alarmanlageninstallation tätig sein wollen. Sie sollten über die Voraussetzung zur Ausübung des Elektrotechnikergewerbes verfügen (Befähigungsprüfung, Werkmeisterschule, HTL, FH, UNI) oder bereits das Elektrotechnikgewerbe ausüben.

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Die wichtigsten Begriffe im Überblick

Alarmanlagen: Man unterscheidet grundsätzlich zwei Arten von Alarmanlagen, die kabelgebundene Anlage und die Funkanlage. Bei der kabelgebundenen Anlage gibt es Drahtverbindungen zwischen allen Geräten. Vorteile dieser Variante sind eine geringe Störanfälligkeit und die große Auswahl an geprüften Produkten. Der Installationsaufwand ist aber groß. Funkanlagen wiederum funktionieren drahtlos, daher ist die Installation unkomplizierter. Aber: Es sind Funkstörungen möglich und die Reichweiten der Signalübertragung können eingeschränkt sein. Möglich ist auch die Installation einer Hybridanlage, also die Kombination einer verdrahteten Anlage und eines Funkgeräts.

Außenhautsicherung: Bei der Sicherung der Außenhaut werden spezielle Melder eingesetzt, die das unberechtigte Öffnen von Fenstern und Türen oder die Zerstörung von Fensterglas erkennen.

Bewegungsmelder erkennen Personen anhand sich bewegender Wärme oder Ultraschall. Es gibt auch Bewegungsmelder, die nicht auf Haustiere reagieren: Sie ignorieren Tiere bis zu einem bestimmten Maximalgewicht (zum Beispiel: 20 Kilogramm). Dadurch werden Fehlalarme vermieden.

Brandmeldeanlagen werden zur frühzeitigen Erkennung von Rauch, Wärme oder CO2  installiert. Sie alarmieren im Fall der Fälle.

Erschütterungsmelder reagieren auf Vibrationen, die bei Einbruchsversuchen (zum Beispiel durch Einschlagen, Bohren, Sägen, Hebeln) entstehen.

Stille Alarmierung: Es gibt verschiedene Arten des Alarms. Beim internen Alarm ertönt das Signal beispielsweise nur innerhalb des Gebäudes, die Außensirenen bleiben stumm. Bei der stillen Alarmierung ertönt gar kein Signal, es bleibt alles ruhig. Aber die Notrufleitstelle wird unbemerkt benachrichtigt. Mit diesem Alarm soll der Einbrecher nicht vertrieben, sondern überführt werden.

Zutrittskontrollanlagen regeln den Zugang des berechtigten Personenkreises zu geschützten Bereichen. Das können ganze Gebäude, einzelne Räume oder andere definierte Gebiete sein.

sicherheitstechnisches Fachwissen für die Errichtung von Alarmanlagen

Moderne Sicherheits- und Überwachungssysteme vernetzen Einbruchmeldeanlage, Zutrittskontrolle und Brandmeldeanlage miteinander. Dabei ist entscheidend, die Komponenten wie Brand- und Bewegungsmelder, Zutrittskontrolle und Außenhautüberwachung auf die Anforderungen des Kunden abzustimmen. Was einfach klingt, ist bei der Fülle der Möglichkeiten und Produkte eine große Herausforderung.

Doch nicht nur der technische Aspekt ist eine Herausforderung. Auch die Risiko- und Gefahrenanalyse, die vor der Konzeption gemacht werden muss, hat es in sich. Es gilt, alle Risiken zu bewerten – wie die bauliche  und organisatorische Sicherheit. Erst danach geht es an die eigentliche Arbeit. Bei der Projektierung einer Alarmanlage muss dann schließlich einiges beachtet werden. Dazu zählen unter anderem:

  • Beurteilung der Wertgegenstände
  • Gelände- und Hausumgebung
  • Soziale Umgebung, Einfluss der Nachbarschaft
  • Gebäudebenützung
  • Gebäudeeigenschaften

Das ist aber längst noch nicht alles! Worauf man bei der Errichtung von Alarmanlagen noch achten muss, erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in diesem Lehrgang. Er ist ist ideal für alle, die am neuesten Stand der Technik sein wollen. Für viele Elektrotechniker ist die erfolgreiche Absolvierung des Lehrgangs außerdem die Voraussetzung, um eine Gewerbeberechtigung im Bereich der Alarmanlageninstallation anmelden zu können.

Titelbild: strubel/stock.adobe.com