Meditation at work – Fokus gefunden durch Aus- und Weiterbildung

Selbstständig im präventiven Gesundheitsbereich. Das war der Plan von Andrea Pöllauer. Doch erst durch verschiedene Aus- und Weiterbildung fand sie ihr Herzensthema und dabei öffnete sich der Weg wie von selbst. Heute wirkt sie erfolgreich als Trainerin an Institutionen und bringt durch Meditation mehr Achtsamkeit in den Arbeitsalltag anderer.

Selbstständig arbeiten. Eigenverantwortlich Projekte umsetzen. Etwas Positives für die Gesundheit tun. Der Wunsch, etwas unternehmerisch zu tun, zeigt sich manchmal als eine leise Ahnung, aber noch ohne konkrete Idee oder klares Ziel. Trotzdem lässt einen der Wunsch nicht mehr los. So ähnlich erging es Andrea Pöllauer. Ihr Plan war es, sich nach ihrer Tätigkeit am WIFI im präventiven Gesundheitsbereich selbstständig zu machen.

Um den Weg dorthin zu ebnen, absolvierte sie mehrere Ausbildungen. Begonnen hat sie eher allgemein mit dem Rhetorik-Lehrgang und dem Projektmanagement-Lehrgang am WIFI Kärnten. Zwei Themenbereiche, die für jeden Selbstständigen relevant sind. Schließlich geht es darum, sich gut präsentieren zu können und Kundenaufträge professionell abzuwickeln.

Mit jeder Ausbildung dem Ziel näher

Andrea Poellauer Meditation at work„Anfangs war der genaue Weg für mich noch nicht zu sehen, deshalb setzte ich mit der Ausbildung zum Dipl. Gesundheits- und Bewegungscoach fort“, erzählt Pöllauer und ergänzt: „Allerdings war mir immer die Richtung klar, und zwar, dass ich zu all der Hektik, der hartnäckigen Multitasking-Welt und den ständigen Reizüberflutungen im Alltag einen Gegenpol schaffen wollte.“

Verschiedene Aus- und Fortbildungen im Meditationsbereich unter anderem die Diplomausbildung zum Meditations- und Achtsamkeitslehrer haben es dann für sie auf den Punkt gebracht. „Nicht zuletzt aus dem eigenen Bedürfnis heraus habe ich den Wert des Innehaltens erkannt und so hat sich auch der Wunsch, dies weiterzugeben, daraus entwickelt. Ich bin sozusagen von der Mitarbeiterin zur Trainerin geworden, habe durch meine Arbeit am WIFI den Wert der berufsbegleitenden Aus- und Fortbildung erkannt und genützt“, sagt Pöllauer.

Angekommen beim eigenen Erfolgskonzept

Im Sommer 2018 begann sie, Meditation am Sportinstitut der Universität Klagenfurt anzuleiten. „Mein weiterer Weg öffnete sich ab diesem Zeitpunkt wie von selbst“, erinnert sie sich. Heute liegt ihr Fokus auf der Meditation im Berufsalltag. „Mittlerweile leite ich erfolgreich Meditationen unter anderem für die Mitarbeiter des WIFI Kärnten und der Wirtschaftskammer Kärnten an, bin seit mehreren Semestern am USI der Uni Klagenfurt und auch im Allgemeinen öffentlichen Krankenhaus der Elisabethinen.

„Mein Konzept sieht vor, dass ich die Meditation in den Arbeitsalltag bringe, das heißt, der Mitarbeiter hat nicht den Weg und die Fahrtzeit zu einem weiteren Termin aufzubringen, sondern ich komme in den Betrieb. Man könnte sagen, ich biete den Teilnehmern ein meditatives Herunterfahren ihres inneren PCs an und nach der Einheit drücken wir den Reset Button“, berichtet Pöllauer. Gelassenheit und Ruhe sind das Resultat. „Es ist mir eine richtige Herzensangelegenheit, den gestressten Mitarbeitern Achtsamkeit und Innehalten zu übermitteln.“

Zusätzlich bietet sie aber auch Schnuppertage oder externe Kurse mit Kooperationspartnern an, zum Beispiel Igoku, eine Bewegungsart aus Japan, und Meditation. Mit Igoku werden durch gezielte Dehnungen, Rotationen und weitere Stressabbau-Techniken Meridiane wieder ins Gleichgewicht gebracht. Meditation hilft klarer zu werden, unterstützt die Blutdruckregulierung, reduziert die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol und vieles mehr. Inzwischen gibt es auch Online-Meditationskurse.

Die wöchentlichen Meditationen sind aufeinander aufbauend und vertiefend. Jede Einheit hat ein Thema, wie den Selbstwert stärken, sich in Geduld üben, Gelassenheit in unserer Kommunikation wiederfinden und vieles mehr. „Wir praktizieren unter anderem auch die Gehmeditation und den „Body Scan“. Die Vielfalt unterstützt den Prozess, die am besten geeigneten Entspannungsmethoden zu entdecken“, sagt Pöllauer.

6 gute Gründe fürs Meditieren

Durch zahlreiche Studien und bildgebende Dokumentation wie MRT oder CT ist mittlerweile wissenschaftlich belegt, dass Meditation und Achtsamkeit langfristig die psychische und physische Gesundheit fördert und unterstützt.

Entspannung ist eine wichtige Säule der Gesundheit geworden. Deshalb nennt Pöllauer sechs Vorteile, die Meditation im Arbeitsalltag bringt:

  1. Innehalten und dem „Endlos-Hamster-Rad-Gefühl“ Einhalt gebieten
  2. Zeit zum Durchatmen, sich selbst wieder spüren, Bauchgefühl, Mitte, Intuition wiederfinden
  3. Blutdruck senken, Durchblutung fördern, Muskelverspannungen lösen, Verdauung regulieren, Nervosität, Unruhe und Ängste reduzieren
  4. den Raum zwischen Reiz und Reaktion erweitern, das bedeutet Ruhe und Gelassenheit in Kommunikation und zwischenmenschliches Miteinander bringen
  5. körperliche Entspannung entdecken
  6. Klarheit für Entscheidungen finden, den Blick für das Wesentliche wiederentdecken – klare Entscheidungen machen glücklich!

Was an Meditation so fasziniert

Mit Meditation kann das Steuer im eigenen Leben wieder in die Hand genommen werden. „Wir sind im Gedankenstrom gefangen, verweilen in der Vergangenheit und/oder in der Zukunft, aber wann, wann sind Sie wirklich jetzt da? Mit der Meditation lernen Sie bewusst den Moment wahrzunehmen“, erklärt Pöllauer.

Es sei zwar nicht möglich die Zeit anzuhalten, aber man könne innehalten und gewisse Momente wie Zeitinseln um sich gestalten und bewusst wahrnehmen. Freude und Zufriedenheit schleicht sich ein und so manch einer entdeckt das Potenzial, welches er in sich selbst hat, wenn er zur Ruhe kommt.

Foto von Andrea Pöllauer persönlich zur Verfügung gestellt.
Titelbild: Jeanette Dietl/stock.adobe.com