Deshalb ist Bewegung so gesund

Dass sportliche Aktivität die Gesundheit fördert, steht bereits seit Langem fest. Die meisten Menschen wissen jedoch nicht, wie vielfältig die Vorteile von Bewegung tatsächlich sind.

Sport als „Allheilmittel“

Körperliche Aktivität ist gesundheitsfördernd. Das wird heutzutage kaum mehr hinterfragt. Zahlreiche Studien haben dies über viele Jahre immer wieder bestätigt. Es wurde dabei klarer und klarer, dass Sport tatsächlich eine heilsame Wirkung auf sehr viele Bereiche des Körpers und Geistes besitzt. Entsprechende Ertüchtigung gilt mittlerweile als ein „Allheilmittel“, das praktisch den gesamten menschlichen Apparat positiv beeinflusst. So wurde zum Beispiel herausgefunden, dass sie sich sogar vorteilhaft auf unsere Gene auswirkt, Krankheiten schneller heilen lässt oder ganz verhindert und damit unser Leben verlängern kann. Dabei ist nicht einmal der Grad der sportlichen Aktivität entscheidend. Je nach Fitness bewirkt manchmal schon die Wahl der Treppe anstatt des Aufzugs oder der Griff zum Fahrrad anstatt des Autos Gutes. Mitunter einfachste Bewegungen sind in vielen Fällen also durchaus auch Sport.

Sport stärkt Knochen und Muskulatur

Ihre Knochen passen sich Ihren Bewegungsgewohnheiten an. Verzeichnen diese nur wenig Aktivität, können sie sich sogar zurückbilden. Andersherum werden sie unter regelmäßiger Belastung gestärkt. Das Risiko, an Osteoporose zu erkranken, sinkt. Außerdem bleiben Knorpel und Gelenke bei körperlicher Ertüchtigung gut geschmiert. Wenig Bewegung führt im schlimmsten Fall zum „Austrocknen“, wodurch der glatte Knorpelüberzug letztendlich beschädigt wird. Derartige Schäden sind leider kaum rückgängig zu machen. Dass Muskeln und Sehnen durch Sport ebenfalls positiv beeinflusst werden, ist den meisten Menschen durchaus bewusst. Jedoch sind sich nur wenige im Klaren, was das langfristig bedeutet. Im Kinder- und Jugendalter baut der Körper praktisch automatisch Muskelmasse auf. Dieser Vorgang ist jedoch beim Großteil junger Leute spätestens in den Mittzwanzigern abgeschlossen. Wird ab dann nicht auf die Fitness Acht gegeben, gestaltet es sich zunehmend schwieriger, den Muskelapparat aufzubauen. Fortwährende sportliche Aktivität dient demnach der Erhaltung Ihrer Kraft bis ins hohe Alter.

Vorteile für Herz, Kreislauf und Stoffwechsel

Jede Art der sportlichen Aktivität versetzt Ihr Herz in einen erhöhten Leistungszwang. Das heißt, es arbeitet schneller, der Druck in den Adern steigt und sie weiten sich. Damit sinkt automatisch das Risiko von Blutgerinnseln. Interessant ist, dass sich der Blutdruck trotz der stärkeren Belastung nicht erhöht. Denn das Blut kann nun einfacher durch die Gefäße gepumpt werden, da das Herz weniger Widerstand bei seiner Arbeit überwinden muss. Regelmäßige Sporteinheiten tragen zu einer Kräftigung Ihrer Herzmuskulatur bei. Ein starkes Herz arbeitet effizienter, woraus eine bessere Durchblutung resultiert. Durch regelmäßige körperliche Ertüchtigung können sich bereits vorhandene und fortgeschrittene Beeinträchtigungen der Blutgefäße sogar zurückentwickeln. Darüber hinaus sind Sie bei ausreichender Aktivität vor Krankheiten, wie Übergewicht oder Diabetes, geschützt und senken das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall deutlich.

Sport stärkt das Immunsystem

Die meisten Menschen haben schon einmal davon gehört: Sportler sind seltener krank als diejenigen, die weniger aktiv sind. Und das stimmt tatsächlich! Vernünftige Trainingseinheiten härten den Körper ab und stärken die Abwehrkräfte. Dabei werden nämlich verschiedene Botenstoffe ausgeschüttet, die in Zusammenarbeit mit Adrenalin Abwehrzellen mobilisieren. Außerdem wird die Menge an Hormonen erhöht, die sich positiv auf die Arbeit von Immunzellen auswirken. Mit regelmäßiger sportlicher Ertüchtigung können Sie langfristig also sogar schweren Erkrankungen vorbeugen. Sie sollten es jedoch keinesfalls übertreiben. Muten Sie sich eine zu hohe Belastung zu, kann Ihr Immunsystem dadurch sogar geschwächt werden. Für den Körper ist Training grundsätzlich Stress, an den er sich – gegebenenfalls – erst einmal gewöhnen muss.

Positive geistige Auswirkungen

Sport macht glücklich: Diese Aussage trifft tatsächlich zu! Allerdings ist nach wie vor nicht abschließend geklärt, warum Menschen beim und nach dem Sport Glücksgefühle bis hin zur Euphorie verspüren. Sind die Endorphine oder doch das Serotonin dafür verantwortlich? Prinzipiell ist es ganz egal – feststeht nämlich, dass Sport wichtigen Einfluss auf Ihre geistige Ausgewogenheit ausübt! Er macht Sie nicht nur zufriedener, sondern infolge dessen auch insgesamt ausgeglichener. Die gesteigerte Durchblutung bewirkt eine verbesserte Sauerstoffversorgung, wodurch Stress abgebaut wird und Sie einfacher zur Ruhe kommen. Sie schlafen besser und können sich somit auch besser konzentrieren. Ihre gesamte Psyche profitiert davon. Diese Zusammenhänge sind ebenfalls in verschiedenen Therapien angekommen. So wird Sport schon länger unterstützend zur Behandlung psychischer Erkrankungen, wie Depressionen oder Suchtleiden, eingesetzt.

Aktivität im Alltag

Nicht immer muss es gleich ein umfangreicher Trainingsplan sein, um Ihre Fitness und Gesundheit effektiv zu stützen. Oft bringen bereits Kleinigkeiten einen sehr positiven Effekt. Am wichtigsten ist zunächst, überhaupt mit der Ertüchtigung zu beginnen und dabei die Auswirkungen auf Ihren Körper zu kennen bzw. im Auge zu behalten. Ein erster Schritt kann sein, mehr Bewegung in Ihren Alltag einzubauen.

So können Sie relativ einfach an Ihrer Fitness arbeiten:

  • Fahrrad anstatt Auto: Heutzutage werden viele Strecken automatisch mit dem Auto gefahren, obwohl das Fahrrad eigentlich die gesündere und nicht selten sogar die zeitsparendere Alternative wäre. Gerade im Stadtverkehr gesellt sich zur mangelnden Aktivität beim Autofahren oft noch erhöhter Stress.
  • Öfter Spazierengehen: Auch hier gilt – kurze Strecken sind zu Fuß meistens besser zu bewältigen. Darüber hinaus sollten Sie in Ihrer Freizeit ganz bewusst gehen. Spazierengehen macht nämlich nicht nur den Kopf frei und hilft beim Einschlafen, sondern fördert bestenfalls sogar das Interesse an intensiveren sportlichen Aktivitäten – zum Beispiel Wandern oder Joggen.
  • Treppe anstatt Aufzug: Bei diesem Tipp handelt es sich um einen absoluten Klassiker, der aber tatsächlich sehr effektiv ist. Ziehen Sie also nach Möglichkeit immer die Treppe vor. Gilt es einmal, in ein sehr hoch gelegenes Stockwerk zu gelangen, müssen Sie nicht unbedingt die gesamte Strecke gehen. Schon ein oder zwei Etagen die Treppe zu nehmen und erst dann in den Fahrstuhl zu steigen, hat durchaus positive Auswirkungen.
  • Face-to-Face anstatt Telefon, WhatsApp etc.: Wenn Sie zum Beispiel eine Frage an Ihren Nachbarn haben oder etwas mit Ihrem Kollegen besprechen müssen, stehen Sie doch einfach auf und gehen Sie die Schritte, anstatt Ihr Telefon oder Handy zu bemühen.
  • Pausen nutzen: Im Büro sitzen Sie den Großteil des Arbeitstages und haben meist auch keine andere Wahl. Pausen bieten oft die einzige Chance, sich aus dem Stuhl zu erheben und durchzuatmen. Mache Sie das nach Möglichkeit doch draußen, gehen Sie einfach eine Runde um den Block und fördern Sie somit automatisch Ihre Fitness.

Wenn Sie aktiver sein möchten, halten Sie sich stets die zahlreichen positiven Wirkungen regelmäßiger Ertüchtigung vor Augen. Beschäftigen Sie sich mit den Details und gehen Sie das Training ruhig langsam an. Sie werden sicher schnell Erfolge verzeichnen.

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