Sie ist stolz auf Ihre Mama

Dragana Trattler hat sich für den Diplomlehrgang Fußpflege am WIFI Kärnten entschieden, weil sie dadurch ihre soziale Seite in ihre Arbeit einbringen kann, die Tätigkeit abwechslungsreich ist und es nie an Kommunikation mit Menschen mangelt. 

Besonders gut am Diplomlehrgang Fußpflege haben Dragana Trattler der Zusammenhalt, das Verständnis und die Disziplin in der Gruppe gefallen. Während des Lehrgangs hat sie viele nette Leute kennengelernt und interessante Begebenheiten erfahren dürfen. Sie sagt selbst, dass es wirklich keinen Tag gab, der für sie nicht besonders war. Sie ist für jede Erfahrung dankbar, die sie in diesem Kurs miterleben durfte.

Der Lehrgang hat sie persönlich weitergebracht und sie hat gelernt, ihre Eigenschaften und Qualitäten viel mehr zu schätzen. Und auch ihre Schwächen hat sie kennen und sogar lieben gelernt. In beruflicher Hinsicht steht für Dragana Trattler noch alles offen, zurzeit lässt sie ihren Vorstellungen noch freien Lauf. Sie würde sich jedoch gerne selbstständig machen. Weitere Aus- und Weiterbildungen sind dann auch noch geplant, denn Dragana Trattler ist überzeigt davon, dass man im Leben nie ausgelernt hat.

Ich lernte immer, weil ich es musste. Heute lerne ich, weil ich weiß, dass ich nur so eine Perspektive im Leben habe. Wenn ich mich weiter entwickeln möchte und ein Ziel habe, ist Lernen etwas, das mir in jeder Hinsicht helfen kann.

Im Juli 2019 hat Dragana Trattler ihre Ausbildung zur Fußpflegerin am WIFI Kärnten erfolgreich abgeschlossen und durfte ihr Diplom im feierlichen Rahmen bei der Diplomfeier entgegennehmen. An der Zeremonie hat auch ihre Familie teilgenommen und ihre jüngste Tochter hat vor versammeltem Publikum eine herzzerreißende Rede auf ihre Mutter gehalten. Gänsehaut war bei diesem Auftritt garantiert:

Die Rede auf ihre Mama

„Und nun erzähle ich euch als Kind wie es mir in der vergangenen Zeit erging. Unsere Mama wollte schon öfters die Ausbildung zur Fußpflegerin machen, sie hat sich aber finanziell nicht ausgesehen und außerdem hatte sie etwas Angst davor, dass sie nicht genug für uns da sein kann und uns etwas fehlen würden, wenn sie nicht anwesend ist. Wir haben ihr gesagt, dass sie um glücklich zu sein auch auf ihre Bedürfnisse und Wünsche eingehen muss. Und wir ZUSAMMEN alles schaffen können, so wie sie das sagt, wenn es um uns Kinder geht.

Es fühlte sich oft so an, als ob es sich um ein Studium handelt, denn sie hatte hohe Erwartungen und wollte überall ihr Bestes geben. Wir sehen unsere Mama als Vorbild. Sie gibt uns sehr viel mit. Die Zeit verging wie im Flug, sie schlief zwar wenig und hatte verschiedenen Jobs. Mit Putzen, Kellnern und sozialen Einsätzen hat sie das Geld zusammengesammelt und uns so gezeigt, dass man, wenn man etwas wirklich möchte, alles schaffen kann. Man darf nur nicht aufgeben und sollte alles für seinen Traum geben. Es ist schön, dass Mütter die Möglichkeit haben, sich weiterzubilden und dass sie neue Wege einschlagen können. Und dass die Worte ZU SPÄT Fremdworte sind.

Sie war zwar nicht immer gut aufgelegt, hat oft geweint, aber da steht sie jetzt – wie ihr alle – und bekommt das, was ihr zusteht. Das Wichtigste ist aber die Anerkennung und Achtung von ihren Kindern. Und natürlich das Diplom, welches Sie sich so sehr gewünscht hat. Danke, dass sie heute hier steht und lacht. Nicht nur sie alleine hat das geschafft, sondern ein tolles Team und verständnisvolle LehrgangsleiterInnen. Meine Mama versteht jetzt auch, wenn ich mal eine schlechtere Note bekomme, denn sie weiß jetzt, dass Lernen nicht immer leicht ist und dass mehr lernen manchmal auch nicht hilft. Herzliche Gratulation an alle und danke für die Aufmerksamkeit!“

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