Die Halbwertszeit des Wissens

Lernen ist ein lebenslanger Prozess. Mit ihrem Sprichwort: „Wissen ist Macht“, propagierten bereits die alten Römer die kontinuierliche Wissensaneignung. Personen, die nach einer praktischen oder theoretischen Wissenserlangung streben, sind sich sehr wohl darüber im Klaren, dass dieses nach einer gewissen Zeit verfällt. Des Weiteren stellen Menschen im Erwachsenenalter fest, dass sie wesentlich mehr Zeit brauchen, um bestimmte Themeninhalte zu verinnerlichen als Kinder oder Jugendliche.

Was ist die Halbwertszeit des Wissens?

Die Halbwertszeit des Wissens ist unabhängig vom Lerntyp. Es spielt auch eine untergeordnete Rolle, ob sich die Lernenden den Stoff alleine, in Gruppen, in Vorlesungen, abends, nachts oder morgens angeeignet haben. Wissen verfällt dennoch nach einem bestimmten Zeitraum. Außerdem betonen Wissensforscher, dass nach einer gewissen Zeit lediglich 50 Prozent des Gelernten aktuell sind. Die restlichen 50 Prozent sind entweder überholt oder widerlegt. Die Halbwertszeit des Schulwissens beläuft sich auf 20 Jahre. Das technische Wissen gilt nach einem Jahr als veraltet. Deshalb gehört ein zwei Jahre altes Mobiltelefon zum Urgestein. Die Halbwertszeit des Hochschulwissens ist kürzer als die des Schulwissens. Es hält zehn Jahre. Die Halbwertszeit des beruflichen Wissens beläuft sich auf fünf Jahre.

Aus diesem Grund nehmen vor allem berufstätige Erwachsene Weiterbildungsangebote ihrer Arbeitgeber dankend an. Die Mehrheit der motivierten Lerner nimmt jedoch ihre Weiterbildung selbst in die Hand. Dank eines aktuellen Wissensstandes können die fleißigen Angestellten und Führungskräfte eine Gehaltserhöhung fordern. Außerdem trainieren Personen, die zeitlebens lernen, effektiv ihr Gehirn. Es existieren somit zahlreiche Gründe, die für eine Weiterbildung sprechen.

Lebenslanges Lernen – ein effektives Anti-Aging-Training

Forscher predigen seit Langem, dass eine kontinuierliche Wissensaneignung das Beste Antig-Aging-Training ist. Laut ihnen leiden Personen, die sich ständigen Weiterbildungsprozessen unterziehen, wesentlich seltener an Demenz. Das Aneignen von Wissen trainiert das Gehirn. Dieses kann analog zum menschlichen Körper durch regelmäßiges Fördern gestärkt werden. Die Mehrheit vergisst, dass sie die körperliche Fitness mit einem geistigen Training in Form einer Weiterbildung kombinieren sollte. Personen, die zeitlebens lernen, leiden auch seltener unter Depressionen oder sonstigen psychischen Krankheiten.

Jeder Mensch lernt anders

Am WIFI wird ein eigenes Lernmodell namens LENA angewandt. Dieses steht für ein lebenslanges Lernen. Der Begriff LENA aus den beiden Adjektiven LEbendig und NAchhaltig zusammen. Prof. Dr. Rolf Arnold hat die genannte Lernvariante eigens für das WIFI entwickelt. Das LENA-Modell richtet sich konkret an Menschen, die berufstätig sind und deshalb wenig Zeit zum Lernen haben. Jeder Mensch lernt anders: Durch Hören, Lesen, Ausprobieren oder auch durch eine Mischung davon. Das WIFI Lernmodell LENA unterstützt alle dabei, so zu lernen wie es für sie am besten passt.

In den speziellen WIFI-Kursen schaffen die WIFI-Trainer eine angenehme Atmosphäre, welche den Teilnehmern dabei hilft, ihr Wissen zielgerichtet in die Praxis umzusetzen. Ferner berücksichtigen die Kursleiter die Interessen der Besucher. Sie gehen auch auf deren Bedürfnisse ein. Diese beiden Vorgehensweisen leisten einen enormen Beitrag zum nachhaltigen Lernen. Nach einem WIFI-Kurs wissen Sie nicht nur mehr, Sie können einfach mehr!

Eine kurze Selbstreflexion bewirkt wahre Wunder

Motivierte Lerner sollten zuerst herausfinden, welcher Lerntyp sie sind, um sich an dem nachhaltigen und lebendigen Lernen zu erfreuen. Ob Sie der visuelle, auditive, bewegungsorientierte oder kommunikative Typ sind, finden Sie in unserer WIFI-Lernstärkenanalyse heraus.

Nach einer ausführlichen Selbstreflexion sowie der persönlichen Stärkenanalyse können die Teilnehmer diese gezielt einsetzen. Sie setzen sich anschließend mit der Thematik „lebenslang lernen“ eingehend auseinander. Dabei stellen sie sich die Frage, worauf ihr Gehirn für eine erfolgreiche Informationsaufnahme und -verarbeitung angewiesen ist. Außerdem beschäftigen sie sich mit dem Thema „geeignete Lernorganisation“. Es ist letzten Endes eine Frage der Organisation und wenn die Lernenden diese gut umsetzen, eignen sie sich leichter neues Wissen an.

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Lebendig und nachhaltig Lernen

Zum lebendigen und nachhaltigen Lernen gehört auch ein gutes Einstimmen und Aufwärmen. Hierbei aktivieren die motivierten Lerner schnell ihre Sinne. Diese Vorgehensweise erleichtert ihnen die Informationsaufnahme. Anschließend beschäftigen sie sich eindringlich mit ihren Zielen. Dabei folgen sie dem nachfolgenden Drei-Schritte-Plan:

  • Ziele setzen
  • Ziele formulieren
  • Ziele erreichen

Personen, die eine hohe Freude während des Lernens empfinden, lernen ihr ganzes Leben freiwillig. Diese erfahrenen Lerner setzen sich ferner klare Ziele, die sie erreichen möchten. Im nächsten Schritt formulieren sie die gewünschten Ziele verbal. Berater schwören auf diese Methode. Sie vertreten die Auffassung, dass das menschliche Gehirn, Sachverhalte besser speichert, wenn diese von den Lernenden höchstpersönlich niedergeschrieben wurden. Nach diesen beiden Etappen folgt ein mentales Training. Dieses verhilft den Teilnehmern, entspannt sowie stressfrei, ihr gewünschtes Ziel zu erreichen.

Damit das erarbeitete Wissen dauerhaft präsent bleibt, bedienen sich die motivierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedlicher Lernmethoden. Didaktiker legen dabei einen hohen Wert auf Abwechslung während des Lernprozesses. Unterschiedliche Lerntechniken leisten einen enormen Beitrag zu einer effizienten Wissenserarbeitung,

Bereits in der Schule wenden Lehrer unterschiedliche Wissensvermittlungsmethoden an. Sie betonen jedoch stets, dass sie ihren Schützlingen nichts beibringen, sondern lediglich vermitteln können. Die Wissensaneignung ist ein Prozess, den die Schüler selbst in die Hand nehmen müssen. Die Vorgehensweise, die Lehrbeauftragte in der Schule praktizieren hat eine enge Verbindung zum LENA-Modell. Die Kursleiter gestalten Ihre Inhalte interessant und überraschen Ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit unterschiedlichen Praxisteilen. Diese Lernmethode hat sich in der Wissensvermittlung mehrfach bewährt. Menschen können lernen, indem sie aufmerksam zuhören. Bei dieser Technik eignen sich die motivierten Personen Wissen in Kombination mit ihrem Hörsinn an.

Nach dem Zuhören folgt das Niederschreiben der Informationen, welchen sowohl die Lehrenden als auch die Lernenden eine hohe Bedeutung beimessen. Diese Art der Wissensaneignung wird nie aus der Mode kommen, da das Gehirn notierte Informationen am Besten speichert.

Es existiert des Weiteren noch eine weitere Lerntechnik, welche überwiegend Studenten anwenden. Diese nennt sich Vernetzung. Dabei vernetzen sich die fleißigen Lerner mit Gleichgesinnten. Teilnehmer vermitteln sich gegenseitig in Lerngruppen den Unterrichtsstoff. Lernende können Wissen nachhaltig speichern, indem sie es ihren Gruppenteilnehmern lebendig vermitteln. LENA bedient sich dieser effizienten Methode.

Des Weiteren geben die Trainer wertvolle Anleitungen, wie die Kursteilnehmer mit ihren Skripten, Büchern und Lernunterlagen gehirngerecht umgehen können. Sie betonen außerdem, dass ein stures Auswendiglernen für eine nachhaltige Wissensaneignung vollkommen sinnlos ist. Das Kurzzeitgedächtnis kann keine Informationen längerfristig speichern. Dieses Wissen, das sich in diesem Teil des Gehirns befindet, geht schnell verloren.

Wissen langfristig speichern

Experten betonen, dass der Schlüssel zum nachhaltigen Speichern von Wissen im permanenten Wiederholen des Gelernten liegt. Jedoch sollten die Lernenden die Wiederholungen abwechslungsreich gestalten. Sie können dabei zwischen Lesen, Aufschreiben, Zuhören oder einer Teilnahme an Lerngruppen variieren. Bei einer einzigen Widerholungsmethode kommt schnell Langeweile auf.

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Titelbild: vegefox.com/stock.adobe.com