So viel Spaß kann Cashflow machen

Eigenkapitalquote, Stakeholder, Cashflow: Bei diesen Begriffen beginnt Ihnen der Kopf zu rauchen? Das muss nicht sein! Beim Europäischen Wirtschaftsführerschein steht betriebswirtschaftliches Know-how im Mittelpunkt. ÖBB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter haben sich dieser Herausforderung bereits zum fünften Mal gestellt – und waren positiv überrascht, wie viel Spaß diese scheinbar trockene Materie machen kann…

Während am Villacher Hauptbahnhof die Züge ein- und ausfahren, steigt im Gebäude der ÖBB Infrastruktur AG die Spannung: 13 Männer sitzen hier, jeder an seinem eigenen Tisch. „Wir haben die Tische weit auseinander geschoben, das muss bei der EBC*L-Prüfung so sein“, erklärt Andrea Pöllauer. Sie ist im WIFI Kärnten für Management- und Rechnungswesenkurse zuständig. Zentimetergenau hält sie die vorgeschriebenen Maßangaben ein. Auch bei bei der Verteilung der Prüfungsmanuskripte läuft alles nach Plan: Um Punkt 9 Uhr werden die Zettel verteilt.

So ernst ging es beim Firmen-Intern-Training der ÖBB aber nicht immer zu: Der Kurs für den „Europäischen Wirtschaftsführerschein“ (EBC*L) wird von den Teilnehmern gerade für seinen locker-leichten Umgang mit einer anspruchsvollen Materie gelobt. „Auf gut Deutsch: Es war eine ziemliche Gaude. Es musste zwar viel gelernt werden, aber durch die vielen Praxisbeispiele wurde die Theorie sehr gut veranschaulicht“, sagt Claudia Kofler, regionale Bildungsmanagerin bei der ÖBB.

Andrea Pöllauer und Claudia Kofler

Das sei nicht selbstverständlich, meint sie: „Das Thema ist ja doch eher ein Trockenes mit vielen Fachbegriffen. Da ist es wichtig, dass der Trainer die Materie gut rüberbringt.“ Und das hat WIFI Kärnten-Trainer Wolfgang Hartl geschafft. Mit einer Mischung aus theoretischem Fachwissen und Praxisbeispielen, dazu eine lockere Atmosphäre, hat er fünf Wochenenden für die 13 ÖBB-Teilnehmer gestaltet. „Humor und eine positive Lebenseinstellung sind mir generell sehr wichtig. Das versuche ich auch bei meinen Kursen weiterzugeben“, sagt Wolfgang Hartl.

Gemeinsam zum Erfolg

Das Erfolgsrezept des Firmen-Intern-Trainings basiert auf drei Säulen:

  1. Gemeinsames Erlebnis

Die Kursbesucher arbeiten in demselben Unternehmen, aber nicht alle kennen sich persönlich. Je größer das Unternehmen, desto eher trifft dies zu. Im Fall der ÖBB kommen sogar Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Steiermark nach Villach, um dort am gemeinsamen firmeninternen Training teilzunehmen. Bei dem gemeinsamen Kurs kann man neue Kontakte knüpfen sowie Kolleginnen und Kollegen besser kennenlernen.

  1. Kompakte Wissensvermittlung

Nach langen Arbeitstagen noch abends einen Kurs zu besuchen, ist nicht jedermanns Sache. Beim Firmen-Intern-Training wird das Wissen kompakt vermittelt. Fünf Wochenenden mit je zwei Tagen hat das EBC*L-Firmen-Intern-Training bei der ÖBB gedauert.

  1. Maßgeschneidertes Programm

Beim Firmen-Intern-Training werden die Kursinhalte auf das jeweilige Unternehmen angepasst. Bei European Business Competence* Licence gibt es natürlich Themen und Wissensgebiete, die sowieso vermittelt werden müssen, aber in Kombination mit Spezifika des eigenen Arbeitslebens wird das Ganze veranschaulicht – und damit noch praxisnaher vermittelt.

Was Firmen-intern-trainings so besonders macht

Unter vier Augen erzählt die ÖBB-Bildungsmanagerin, dass es nicht nur die Hard Facts sind, von denen die Kursteilnehmer begeistert waren: Bei dem Kurs haben sich Kollegen kennengelernt, die sich bisher nur aus Telefonaten oder E-Mails kannten. „Und diejenigen, die von weiter her angereist sind, sind dann über Nacht geblieben. So konnte man abends noch gemeinsam essen und zusammensitzen. Das waren auch viele lustige Stunden, in denen man einander außerhalb der Firma kennengelernt hat.“

Auch die Bandbreite an Teilnehmern habe den Kurs zu etwas Besonderem gemacht: „Es haben Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Bereichen teilgenommen. Sie haben aber alle eines gemeinsam: Sie befinden sich im Nachwuchspool der ÖBB.“ Das bedeutet, sie interessieren sich für Führungspositionen und bilden sich dafür freiwillig weiter. Es gibt auch etliche interne Schulungen und themenspezifische Weiterbildungen, aber der EBC*L wird auch gerne besucht. „Es geht vielen einfach darum, bei gewissen Themen mitreden zu können. Wirtschaftswissen ist zu einem großen Teil auch Allgemeinwissen. Hier kommen alle auf ein gemeinsames Level und kennen sich dann bei Begriffen wie Cashflow aus“, sagt Claudia Kofler.

Sie hat selbst an einem der EBC*L-Firmen-Intern-Trainings teilgenommen und weiß deshalb, wie viel Arbeit in der erfolgreichen Absolvierung des Kurses steckt. „Die Mappen, die man zu lernen hat, sind schon sehr dick. Es ist nicht ohne“, erzählt sie. Der Grund für diese dicken Mappen sind die detaillierten EBC*L-Lernzielkataloge. In diesen wird genau festgelegt, welche Inhalte für die erfolgreiche Absolvierung des Europäischen Wirtschaftsführerscheins nötig sind – und schließlich auch zur Prüfung kommen. Aber da man mit vielen anderen Arbeitskollegen und –kolleginnen zusammen in einem Kurs sitzt, kann man sich auch gegenseitig motivieren und beim Lernen helfen, sagt Kofler: „Und um ehrlich zu sein: Man will die Prüfung dann auch unbedingt schaffen. Man will ja nicht der einzige unter den Kollegen sein, der nicht besteht“, lacht sie.

Übrigens: Nach dem Kurs ist vor dem Kurs. Kurz nach den Abschlussprüfungen haben bereits die Planungen für das fünfte EBC*L-Firmen-Intern-Training bei der ÖBB begonnen. „Das Feedback war von allen sehr positiv. Wir haben jetzt zum vierten Mal ein EBC*L-Firmen-Intern-Training vom WIFI durchführen lassen – und werden das auch künftig so machen. Es passt einfach super“, freut sich Claudia Kofler. Die Gründe, warum man auch künftig mit dem WIFI Kärnten zusammenarbeiten wolle, sind schnell erklärt: „Uns ist es bei der Auswahl unserer Bildungspartner wichtig, dass das gesamte Paket passt: Eine gute Organisation, kompetente Trainer und viel Know-how für unsere Mitarbeiter. Beim WIFI Kärnten funktioniert das hervorragend.“

Ein Führerschein in drei Stufen

Für alle, die jetzt neugierig geworden sind: Die European Business Competence* Licence kann in unterschiedlichen Stufen erworben werden:

  • EBC*L Stufe A: Kernwissen Betriebswirtschaft („EBC*L Career“)
  • EBC*L Stufe B: Planungswissen Wirtschaft, Marketing, Budget („EBC*L Profession“)
  • EBC*L Stufe C: Führungswissen, Personal („EBC*L Entrepeneur“)
  • EBC*L-Manager: Alle drei Stufen erfolgreich belegt

Wer die einzelnen Stufen erfolgreich absolviert, hält ein internationales Zertifikat in Händen. Das bedeutet: Dieser Abschluss steht für einen internationalen Standard der betriebswirtschaftlichen Bildung. Die Prüfung ist in jedem Land dieselbe – und die Wertigkeit des EBC*L-Zertifikats damit auch.

 

Wir haben Ihr Interesse geweckt, aber Sie wissen noch nicht, welche – oder wie viele – EBC*L-Stufen Sie ablegen sollen? Hier noch ein kleiner Überblick für die Entscheidungsfindung:

  • Die Stufe A ist ideal für alle, die Schlüsselpositionen in einem Unternehmen einnehmen (wollen) und kein wirtschaftliches Studium absolviert haben. Hier lernen sie bereits einen Großteil der am häufigsten verwendeten betriebswirtschaftlichen Begriffe kennen. Damit sind sie kompetente Ansprechpartner und verfügen über die notwendige Basis für unternehmerisches Denken und Handeln.
  • Bei der Stufe B stehen wirtschaftliche Planungsinstrumente, Marketing und Verkauf sowie Kosten-Nutzen-Analysen im Mittelpunkt. Absolventen werden in die Lage versetzt, Businesspläne für Projekte, Abteilungen und Unternehmen zu erstellen und zu argumentieren.
  • Führungskompetenz steht bei Stufe C im Fokus: Absolventen verfügen über jenes Know how, das zur Führung von Teams, Abteilungen, Bereichen und Unternehmen notwendig ist. Dazu gehören Leadership ebenso wie Personalmanagement-Aufgaben. Bei den Praxisfällen der Führung werden konkrete Situationen, Herausforderungen und Probleme beleuchtet, die mit dem erworbenen Rüstzeug gelöst werden können.

Vom Kernwissen der Betriebswirtschaft (Stufe A) über Planungskompetenz
(Stufe B) bis zur Führungskompetenz (Stufe C) deckt der EBC*L also die gesamte Palette des  betriebswirtschaftlichen Know-hows ab. Und wenn man alle drei Stufen absolviert hat, kann man sich als „zertifizierter EBC*L-Manager“ bezeichnen!

 

Haben auch Sie Interesse an einer speziell auf Ihr Unternehmen ausgerichteten Weiterbildung? Unsere Firmenkundenbetreuer beraten Sie gerne.

Kommentare

    • WIFI Kärnten

      Written on 12. Februar 2019

      Sehr geehrte Frau Tomelitsch,

      da der EBC*L einer der wenigen Kurse ist, die wir rein als Firmen-Intern-Training anbieten, werden die Termine direkt mit den Firmen vereinbart.
      Unsere Firmenkundenbetreuer beraten Sie in diesem Fall gerne: http://www.wifikaernten.at/fit

      Freundliche Grüße,
      Ihr WIFI-Team

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