Zahlenstarke Powerfrau

Patricia Forster absolvierte als dreifache Mama und neben ihrem Vollzeitjob als Controllerin die Ausbildung zur Bilanzbuchhalterin. Warum Sie kurz vor dem Ziel das Handtuch werfen wollte und was sie doch noch angetrieben hat, nicht aufzugeben, erklärt sie hier.

Ein heller Raum, der große Schreibtisch aufgeräumt – einige Unterlagen liegen neben der Tatstatur bereit, um bearbeitet zu werden. Kinderzeichnungen und Fotos von der Familie zieren die Wände. Am Schreibtisch sitzt Patricia Forster. Die Controllerin hat neben Vollzeitjob und Familie die Ausbildung zur Bilanzbuchhalterin absolviert. „Zahlen waren schon immer meine Leidenschaft. Und gerade jetzt in meiner Position als Head of Controlling ist eine enge Zusammenarbeit mit der Buchhaltung notwendig!“ Wenn die Frau Forster zwischen 08:00 und 08:30 Uhr an ihren Arbeitsplatz kommt, hat sie schon drei Kinder in Kindergarten und Schule gebracht sowie den Frühverkehr gemeistert. „Mein Arbeitstag startet dann meist mit der Abstimmung der Tagesagenden, gefolgt von einigen Besprechungen und der Berichterstattung an die Geschäftsführung. Laufend sind diverse Reports und Forecasts zu erstellen und zu analysieren.“

Geht nicht, gibt‘s nicht!

Die Ausbildung zur Bilanzbuchhalterin hat insgesamt mit Unterbrechungen 3,5 Jahre gedauert. „Nach der Buchhalterprüfung mitten in der Bilanzbuchhalterausbildung wollte ich aufhören und die Ausbildung abbrechen – die Kinder waren noch so klein, den neuen Job hatte ich gerade erst begonnen und dann wieder im Kurs lernen – das wurde mir zu viel!“ In dieser sehr kräftezehrenden Zeit war ihr Mann der stärkste Motivator. „Er hat mir immer zugesprochen und mir Mut gemacht, die Ausbildung zu beenden – nachdem ich schon so weit gekommen war. Die WIFI-Organisation bot zum Glück genügend Flexibilität, so dass ich es doch durchgezogen habe“, sagt Forster und fährt sich durchs kurze Haar. Heute ist sie froh, dass sie die Zähne zusammengebissen und nicht aufgegeben hat. „Natürlich war es oft anstrengend, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.“ Das ist auch etwas, das sie ihren Kindern mit auf den Weg geben will: „Weiterbildung ist ein entscheidender Faktor in der heutigen Zeit – und es ist schaffbar!“

Zahlenliebe

Wie sie zur Buchhaltung kam? Nachdem der Standort ihres ehemaligen Arbeitgebers aufgelassen wurde, bekam sie die Möglichkeit beim WIFI eine Ausbildung zu absolvieren. „Bereits als Schülerin an der HBLA Pitzelstätten habe ich einen Grundkurs in Buchhaltung gemacht.“ Dass es dann eine Bilanzbuchhalterausbildung beim WIFI wurde, war schnell klar. Mit dem WIFI zusammenzuarbeiten empfand die jetzt in Poggersdorf Lebende immer als äußert angenehm. „Die Organisation ist super. Die Trainer haben einen starken Praxisbezug und immer ein offenes Ohr für konkrete Fragen. Und der nötige Schmäh kommt im Kurs auch nicht zu kurz“, sagt Forster schmunzelnd. Das gelernte Wissen kann sie bestens in ihrem Job anwenden: Die Buchhaltung und das Controlling ergänzen sich perfekt, die Zahlen des gesamten Unternehmens fließen zusammen und „man erhält Einblick in viele Unternehmensbereiche“, so Forster.

Der nächste Kurs ist schon geplant

Wie sie den Spagat zwischen Vollzeitjob und Familie meistert? „Meine Arbeitszeiten sind sehr flexibel – so kann ich Zeit mit meiner Familie verbringen und trotzdem auch dem Beruf nachgehen, der mir Spaß macht. Anders würde es auch nicht funktionieren.“ Klar ist es oft stressig und man muss zurückstecken, aber geht nicht, gibt’s nicht – so das Motto der jungen Frau, die mit ihrem Mann die gesamte Kinderbetreuung alleine meistern muss. „Manchmal ist es belastend, aber es geht immer irgendwie“, sagt Forster. Kraft tankt die Familie in der Natur, beim Rodeln, Wandern oder im Wald. Was Patricia Forster für die Zukunft plant? Für den Herbst ist bereits eine weitere Ausbildung geplant – dieses Mal geht es aber mehr in die Richtung der Persönlichkeitsentwicklung.

Steckbrief:

Patricia Forster hat voriges Jahr ihre letzte Prüfung zur Bilanzbuchhalterin absolviert. Das Wissen kann sie bestens in ihrem Job als Controllerin bei der Firma Anexia Internetdienstleistungs GmbH einsetzen. Die dreifache Mama hat neben ihrem BWL Studium berufsbegleitend noch Wirtschaft und Recht studiert. Nach zweijährigem Einsatz im Controlling in Niederösterreich kehrte die gebürtige Bleiburgerin aus familiären Gründen wieder in die Heimat zurück. Dem Controlling blieb sie erhalten. Bereits vor und auch nach der ersten Schwangerschaft erweiterte sie sich ihre Jobaussichten mit Weiterbildungskursen. Für Hobbys bleibt neben den Kids Victoria, neun Jahre und den Zwillingen Marie und Moritz, vier Jahre, kaum Zeit. Aber den Ausgleich zum Zahlenalltag nimmt sich Patricia Forster beim Fitnesstraining zwei Mal die Woche. In der Freizeit steht die Familie an erster Stelle: Bei Waldausflügen wird die gemeinsame Zeit ausgiebig genossen.

Fotos: Wuapaa